Geschichte

DER SCHWINGKLUB THUN UND UMGEBUNG, GEGRUENDET 1905

Einleitung

Nach der Gründung des Oberländischen Schwingerverbandes im Jahr 1893 sowie des Eidgenössischen Schwingerverbandes im Jahr 1895 und des Bernisch Kantonalen Schwingerverbandes im Jahr 1901, wurde an der Oberländischen Schwingerversammlung des Jahres 1902 im „Bernerhof“ in Interlaken der Beschluss gefasst, die weit auseinander liegenden Talschaften des Verbandsgebietes in fünf Kreise einzuteilen. Thun und Umgebung bildete den Kreis 4. Doch erwies sich diese lockere Organisation in der Folge als unzureichend. Getreu der Erkenntnis, dass ein engerer Zusammenschluss einem dringenden Bedürfnis entsprach, wurde am 2. April 1905 im „Bären“ in Thun der Schwingklub Thun und Umgebung aus der Taufe gehoben und als erster Präsident amtierte Christian Fankhauser aus Uetendorf. Am darauf folgenden 14. Mai gab sich der junge Verein an seiner ersten Mitgliederversammlung im „Hirschen“ in Steffisburg seine Satzungen (Statuten). Geübt wurde damals in Tanzsälen sowie auf Bühnen in Bauernhäusern und sobald es ging im Freien. In Thun zudem in der alten Reithalle. Ausser Brunnen mit fliessendem Wasser waren selbstverständlich keine Waschgelegenheiten vorhanden.

 

Organisatorisches

Der Schwingklub Thun und Umgebung gehört dem Oberländischen Schwingerverband an, der seinerseits 14 Sektionen umfasst, nämlich Adelboden, Aeschi, Boltigen, Brienz, Frutigen, Grindelwald, Hasliberg, Interlaken, Lenk, Meiringen, Niedersimmental, Reichenbach, Saanenland und Thun. Der Oberländer Verband bildet zusammen mit den Emmentalischen, Berner Jurassischen, Mittelländischen, Oberaargauischen und Seeländischen Gauverbänden den Bernisch Kantonalen Schwingerverband, der gemeinsam mit den Innerschweizerischen sowie den Nordost-, Nordwest- und Südwestschweizerischen Teilverbänden im Eidgenössischen Schwingerverband zusammengefasst ist.

 

Aktivitäten und Geschichtliches

Hegen und pflegen des Schwingens als altes Brauchtum und es in unverfälschter Form erhalten. Dabei wird der Nachwuchsförderung und der Pflege der Kameradschaft immer wieder grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Im Frühling kommt jeweils ein Klubschwinget zur Austragung und im November findet die Hauptversammlung statt, zu der auch die Passivmitglieder eingeladen werden, welche ebenfalls stimmberechtigt sind. Im Weiteren werden zudem die Delegiertenversammlungen der übergeordneten Verbände besucht.

1937 stellte die Stadt Thun dem Schwingklub Thun die erste Schwinghalle zur Verfügung.
1948 mussten wir unsere schöne Uebungsstätte in der Ittenmatte-Turnhalle mit dem viel zu kleinen Schwingkeller in der Eigerturnhalle vertauschen.
1956 hat im Lachen Stadion in Thun-Dürrenast das Eidg. Schwing- und Aelplerfest stattgefunden. Dazu gesellten sich im Laufe der Zeit noch 5 Bernisch Kantonale Schwingfeste sowie 14 Oberländische Verbandsanlässe und 5 Oberländische Jungschwingertage.
1961 wurde an der Hauptversammlung das Restaurant „Militärgarten“ an der Kasernenstrasse in Thun nach der „Krone“ zum neuen Klublokal erkoren.
1972 belegte Hans Haldimann von der Schwarzenegg am Eidg. Schwing- und Aelplerfest in La Chaux-de-Fonds allein den 2. Rang und wurde sozusagen Vize- Schwingerkönig.
1974 hat man neue Statuten kreiert und genehmigt, die als integrierten Bestandteil nun auch Pflichtenhefte für die Vorstandsmitglieder enthielten.
1976 konnte an der Hauptversammlung im dritten Anlauf endlich der Beitritt zur Interessengemeinschaft der Thuner Turn- und Sportvereine (IGTTSV) beschlossen werden, die bereits am 4. Februar 1970 gegründet worden war. Dadurch befand sich nun auch der Schwingklub Thun in der Lage, seine Anliegen und Bedürfnisse an kompetenter Stelle einzubringen.
1990 war es der Stadt Thun endlich möglich, dem Schwingklub am 22. September den neuen Schwingkeller in der Lachen-Sporthalle in Dürrenast zur Verfügung zu stellen, dem langjährige Bemühungen und Verhandlungen vorausgegangen waren.
2005 Der Schwingklub Thun führt das Oberländische Schwingfest in der Oberlangenegg durch. Bei schönstem Wetter darf auf ein sehr gut organisiertes Fest mit einem eindrücklichen Gabentempel zurückblicken. Im Herbst wird in der Mehrzweckhalle Schwanden wird das 100-Jahre-Jubiläum mit einem gemütlichen Fest bis in die Morgenstunden gefeiert.
2006 Der 100. Kranzschwinger in der Geschichte des Schwingklubs Thun wird erkoren, es ist dies der erst 18jährige Sigriswiler Bernhard Kämpf.
2009 Der Schwingklub Thun unterliegt in der Kampfwahl um die Durchführung für das Eidg. Schwingfest 2013. Die Eidgenössische Abgeordnetenversammlung stimmt am 08.03.2009 mit 118 zu 83 Stimmen für Burgdorf, vor allem weil das Emmental noch nie Austragungsort eines Eidgenössischens Schwingfests war. Damit unterliegt der SK Thun zum zweiten Mal in Folge mit einer Kandidatur fürs EASF. Die nächste Gelegenheit für eine Bewerbung wäre erst in 15 Jahren wieder.
2014 Der Schwingklub Thun führte zusammen mit den Trägervereinen (Turnverein Sigriswil, Bärgjodler Sigriswil) das Oberländische Schwingfest in Sigriswil durch. Bei regnerischem Wetter darf auf ein vorbildlich organisiertes Fest, mit einem eindrücklichen Gabentempel zurückgeschaut werden. Als Sieger durften am Abend Kilian Wenger (Rang 1a) und Simon Anderegg (Rang 1b) vor die Ehrendamen treten.
2018 Der Schwingklub Thun erhielt anlässlich der Delegiertenversammlung des Bernisch Kantonalen Schwingerverbandes, den Zuschlag für das Kantonale Schwingfest im Jahre 2022.
2022 Durchführung Bernisch Kantonales Schwingfest.

 

Erfolgreiche Thuner

Von 1905 bis heute hat der Schwingklub Thun und Umgebung 110 Kranzschwinger hervorgebracht, nämlich 20 mit Eidgenössischen-Kränzen (EK) sowie deren 50 mit Teilverbands-Kränzen (KK) und 40 mit Gauverbands-Kränzen (K).

 

Mitgliederbestand

Dieser setzt sich zusammen aus Ehrenmitgliedern, Freimitgliedern, Aktivschwingern, Jungschwingern und Passivmitgliedern. Er ist inzwischen auf knapp 750 Personen angewachsen und Thun ist seit Jahr und Tag mit Abstand der grösste Schwingklub im Bernisch Kantonalen Schwingerverband.